RTV-Fechter stellen Südbaden-Meister
Die Fechtriege des RTV hat sich offensichtlich von den Corona-Einschränkungen nicht beeindrucken lassen. Beim Rudi-Maier-Turnier in Waldkirch, bei dem auch einige Südbadische Meistertitel ausgefochten wurden, landete der Verein am Samstag erstmals seit Jahren wieder einen Sieg.
Kaum Turniere, nur Training – auf den ersten Blick wird der Fechtsport weiterhin von den Beschränkungen der Corona-Pandemie gehemmt. Aber die lange Pause zwischen den Wettkämpfen hat die Fechtabteilung des Rastatter TV mit intensivem Training verbracht, was sich gleich bei der ersten Gelegenheit auszahlte.
Am vergangenen Samstag konnte so Sonnwin Franz in der U-13-Altersklasse überlegen den Titel eines Südbadischen Meisters gewinnen. Ungeschlagen nach der Vorrunde gab es in der folgenden Direkt-Entscheidung keinen einzigen Augenblick, in dem der Sieg gefährdet war. Auch im Finale nutzte er seine Körpergröße gegen Florian Hamm (FC Konstanz) immer wieder aus und stand am Ende auf der obersten Stufe des Siegerpodests. „Ungewohnt, dass die Gastgeber aus Waldkirch mal nicht alle Meistertitel abräumen“, kommentierte Sportwart Rainer Volk den Titel, den die anderen Fechter des RTV in der Halle heftig applaudierten.
Aufs Siegertreppchen durfte in Waldkirch auch Lina Gleich, die in der U-13 der Damen auf den dritten Platz kam. „Wenn sie noch etwas mutiger wird, kann sie auch noch besser Platzierungen erreichen“, lautete die Einschätzung des Ergebnisses durch die RTV-Verantwortlichen. Hochzufrieden zeigte sich Athenna Loghin mit ihrem dritten Platz in der U-17-Konkurrenz. „Für mich war wichtig, dass ich die Gegnerin im Viertelfinale bezwungen habe. Mehr war nicht drin“, so ihre Einschätzung angesichts der starken Konkurrenz.
Zwei Rastatter „Neulinge“ im Turniergeschehen schlugen sich in Waldkirch erstaunlich gut. Liam Diehl und Filip Crha hatten erst in der Vorwoche ihre „Turnierreifeprüfung“ bestanden. „Natürlich fehlt es Euch noch an Erfahrung“, gab Sportwart Volk den beiden mit auf den Heimweg, „beim nächsten Mal werdet Ihr mehr von dem zeigen können, was Ihr schon gelernt habt.“
Wie akut die Pandemie-Lage noch ist, zeigte sich am Fall von Emily Joch, die mit Liam und Filip den blauen Turnierpass des Deutschen Fechter-Bund erhalten hatte: Sie musste wegen eines Corona-Kontakts zuhause bleiben. Der gastgebende SV Waldkirch hatte, neben einer vollständigen Impfung auch einen aktuellen Bürgertest, verlangt. In der Halle durften nur während der Gefechte die Gesichtsmaske abgelegt werden. Die Alternative ist auf absehbare Zeit jedoch wenig attraktiv. „Dann lieber mit Maske Turniere fechten als nur trainieren“, fasste ein Besucher die Situation des Fechtsports zusammen.